2006-06-26 Oberösterreichische Nachrichte

Von der Schubert-Erschütterung bis zum Mozart-Scherz

KREMSMÜNSTER: Das Wiener "Artis Quartett" begeisterte im Kaisersaal von Stift Kremsmünster mit einer reichen Gefühlspalette

Franz Schuberts berühmtes Streichquartett "Der Tod und das Mädchen" wurde 1974 als erstes Stück beim allerersten Stiftskonzert gespielt (vom damaligen Schnitzler-Quartett). Seither war das Werk schon mehrmals bei den Stiftskonzerten zu hören. Mit dem Artis Quartett Wien widmete sich ihm nun am Samstag im Kaisersaal von Kremsmünster eines der besten und auch international gefragtesten Quartette Österreichs. Peter Schuhmayer, Johannes Meissl, Herbert Kefer und Othmar Müller gestalteten Schuberts Auseinandersetzung mit dem Tod mit höchster technischer Perfektion, voll vitaler Intensität. In den Variationen des zweiten Satzes war die Erschütterung förmlich präsent im vollen und sommerlich heißen Kaisersaal. Zum besonderen Eindruck dieser hohen Musizierkunst trug auch bei, dass die drei oberen Streicher des Quartetts im Stehen spielten. Reizvoll: Bearbeitungen zu "Don Giovanni". Amüsant: Bei Mozarts Streichquartett G-Dur, K 387 fiel auch beim Stiftskonzert das begeisterte Publikum auf einen Scherz Mozarts herein und applaudierte in die Pause der Schluss-Sequenz hinein. Die sieben durch den Beifall "gestörten" Töne wurden dann unter allgemeiner Heiterkeit noch einmal, sozusagen als Draufgabe, gespielt.
(wok) .
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