2007-10-01 Die Neue |
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Ein ganzes Wochenende mit Neuer Musik in Feldkirch |
Das Forum Zeitklänge präsentierte am Wochenende in der Montfortstadt drei Konzerte mit Neuer Musik, die Begeisterung hervorriefen. VON ANNA MIKA Das Erscheinen der ersten atonalen Komposition aus der Feder von Arnold Schönberg vor genau 100 Jahren veranlasste das sich neu strukturierende Forum Zeitklänge in Feldkirch zu einem kleinen Festival. Es wagte einen Gang durch die Musik der letzten hundert Jahre, der natürlich alles andere als vollständig war, aber im dritten Abend zwei Schlüsselwerke des 20. Jahrhunderts dem Publikum nahe brachte, dazu ein ungewöhnliches Stück der Amerikanerin Tania Gabrielle French. French bewegt sich in der Tonalität und spricht zudem positive Themen an. Sie tut es keineswegs auf seicht-esoterische Art, sondern bei aller Durchhörbarkeit in komplexen rhythmischen und melodischen Strukturen. Das Artis Quartett aus Wien bot hier wie auf dem gesamten Festival eine Interpretation auf höchstem Niveau. Auch das berühmte Streichquartett Nr. 8 von Schostakowitsch, unter dem Eindruck des zerbombten Dresden und im Gedenken an den eigenen Tod komponiert, war bei den Herren in den besten Händen. Der Höreindruck wurde unterstützt durch die Projektion der Noten, zum Mitlesen fürs Publikum. Gänzlich in mystische Höhen drang das Programm nach der Pause Olivier Messiae "Quatuor pour la fin du temps" vor. Geschrieben und aufgeführt in einem Kriegsgefangenenlager führt es die HörerInnen zu den Geschehnissen des Jüngsten Tages - in der ganz eigenen Religiosität des Komponisten. Im achten Satz erklimmt die Violine höchste Lagen, den Weg des Mensche in die Verklärung nachzeichnend. Johannes Meissl und Othmar Müller, zweiter Geiger bzw. Cellist des Artis Quartettes, Andrea Rucli, Klavier und der höchst eindrucksvolle Klarinettist Andreas Schablas boten eine der Größe der Musik gerecht werdende Deutung. Das Artis Quartett: Rundum überzeugend. . |
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