2004-06-21 Kronen Zeitung

Die Bravour des Artis-Quartetts

Mit Beethoven, Iván Eröd und Mendelssohn demonstrierte das Artis-Quartett im Brahmssaal aufs Schönste seine Stärken.

Wie reiche Inseln liegen die drei Werkgruppen Beethoven'scher-Quartette im Meer des Schaffens: Eher selten aufgeführt wird dabei op.18. In der Malinconia, der berühmten Einleitung zum Finale des B-Dur-Quartetts (Nr.6), brillierten die Musiker in jener Szene, die dunkler, unheimlicher ist als alles andere in den sechs Quartetten Opus 18. Und das Artis Quartett gab da der Organik vor der Rhetorik den Vorzug.

Mit Begeisterung wurde Iván Eröds Streichquartett Nr. 3 (op.78) - ein Auftragswerk der Gesellschaft der Musikfreunde - vom Publikum aufgenommen. Eine Indien-Reise als Inspirationsquelle: Eingängige Melodik und prägnante Rhythmik prägen Eröds Musiksprache.

In Mendelssohns f-Moll-Streichquartett (op. 80): zeichneten sie die Strukturen klar; in fast orchestraler Weise geben sie dem Klangbild Fülle, Wärme.
Florian Krenstetter .
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