2006-01-31 Wiener Zeitung

Mozartscher Lichtblick.

Am Vorabend von Mozarts Geburtstag brachte das Artis-Quartett neben den Streichquartetten in D-Dur, KV 499 und dem in d-Moll, KV 421 auch das späte Streichquintett in g-Moll, KV 516 im Brahmssaal des Musikvereins.

Das Quartett in D-Dur war von starken Kontrasten der Mittelsätze geprägt. Leider kam das Adagio an Intensität und Tiefe nicht an die langsamen Sätze der beiden folgenden Stücke heran.

Mit einem filigraneren Ton gingen die im Stehen spielenden Musiker das d-Moll Quartett an. Elegisch zu Beginn, drängend dann das Variationen-Finale im Siciliano-Rhythmus, dessen Sechzehntel-Triolen im strettaartigen „Più Allegro“ besonders pochend und gespenstisch wirkten. Den Höhepunkt des Konzertes bildete jedoch das nach der Pause gespielte Quintett in g-Moll, für das die Bratschistin Gertrude Rossbacher zum Ensemble stieß. Nach einem dermaßen perfekten Zusammenspiel, fast wie aus einem Gedanken, wird sucht man lange suchen können.

Das von manchen Seiten misstrauisch gemusterte Mozartjahr wurde solcherart vom Artis-Quartett um genau diese ehrlichen Momente intimsten Kammermusizierens bereichert, in denen sich diese viel zu selten gespielten Werke uns als Edelsteine Mozartschen Musikschaffens präsentieren.

MiWei.
Back